02. Juni 2013 – Die Alm schlägt zu

Katastrophen-Hochwasser der Alm in der Nacht zum Sonntag 02. Juni 2013.

Das Hochwasser von 2002 setzte neue Höchstmarken für Hochwasser an der Alm. Doch kaum sind 11 Jahre vergangen und wir knacken diese Marken zumindest in der Geschwindigkeit. Völlig unerwartet nach dem teils sonnigen Samstag des 1. Juni hatte in der Nacht Starkregen eingesetzt und die Frostgrenze in den Bergen ist stark gestiegen. Somit verschärfte Schmelzwasser in den Bergen die akute Hochwassersituation. Bereits um 4 Uhr morgens hat die Alm ihr Flussbett verlassen und stieg sehr schnell über die Ufer. Dabei wurde oberhalb der Familie Hüthmayr ein mehrere Meter breiter Uferstreifen von der Alm weggerissen. Der ohnehin gesperrte Wanderweg über den Grund der Familie Nußbaumer wurde komplett auf ca. 50 Meter weggespült und große Bäume drohen in die Alm zu stürzen. An dieser Stelle sucht offensichtlich die Alm ihr altes Flußbett und umschließt mit dem Hochwasser auf diese Weise das Anwesen der Familie Hüthmayr.

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Das Anwesen von Familie Hüthmayr wurde in kürzester Zeit überflutet und die Rettungsaktion morgens um 5 Uhr für die Gartenmaschinen und die beiden Pferde gelang gerade noch rechtzeitig mit der Durchquerung des alten Flussbettes der Alm.  Danach konnte man nur noch mit dem Boot zum Hof vordringen.

Die anrückende freiwillige Feuerwehr schaufelte auf der Danzermühle mehrere Paletten mit Sandsäcken voll, die Klaus Pracht mit seinem Radlader samt Feuerwehrleuten zur „Insel“ der Familie Hüthmayr transportierte.

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Gleichzeitig staute sich das Wasser von der Mündung des Mühlbaches sehr schnell zurück bis zur Kanal-Pumpstation. Auch der neue erhöhte Wandersteg am Almufer war sehr gefährdet, da das Wasser bereits an der Stegunterkante anstand.

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Schuld an diesem Zustand war das kleine Wehr von H. Dr. Hauser, dass trotz der gefährlichen Wassersituation nicht von ihm als verantwortlichem Besitzer (!!) geöffnet worden war.

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Bevor der Wandersteg von den steigenden Wassermassen weggerissen wurde, entschloss sich die Gemeinde mit Karl Pühringer nach Rücksprache mit der Polizei zum gewaltsamen Öffnen der Verriegelung, um das Wehr zu öffnen. Die mühsame Handrad-Aktion auf dem Wehrrost inmitten der Fluten in Zusammenarbeit mit Klaus Pracht verlief unter gefährlichen Bedingungen, brachte aber sofort eine ca. 30 cm Reduzierung des Wasserspiegels im Bereich des Mühlbaches bis hinauf zur Kanalpumpstation. Der Wandersteg war gerettet und eine Entlastung der Zufahrt zum Anwesen der Familie Hüthmayr war deutlich zu spüren.

Am Nachmittag entspannte sich die Hochwasserlage zum Glück trotz des weiterhin andauernden Regens.
Einen herzlichen Dank an Karl Pühringer, der mit seiner Entscheidung zur Öffnung des Wehres großen Schaden für den Wandersteg und die Kanalpumpstation verhindert hat.

Klaus Pracht